Sonntag, Mai 21, 2006

Moro, das Taucherli

Die Zeit verstreicht und ich kann Euch heute wieder mit einer stattlichen Menge neuer Geschichten meine Tagebuchzeilen füllen.
Sonnenbad auf meiner Terrasse

An den Schulalltag habe ich mich zwar mittlerweile gewöhnt, wobei ich anmerken muss, dass ich - wenn ich als Mensch geboren wäre - als Lern-Minimalist wohl nie freiwillig an die Uni gegangen wäre sondern eher einen hieb- und stichfesten Beruf erlernt hätte (Jäger zum Beispiel). Aber egal: mit Frauchens Geduld und Ausdauer finde ich mittlerweile Gefallen an Hindernissen, Spiel und Unterordnung :-) Gestern hatte ich die erste Zusatzstunde mit meinem Galgokollegen Nico und zu zweit macht es irgendwie mehr Spass - zudem nennt sich die Veranstaltung "Plauschgruppe" und das trifft meine Erwartungen ziemlich genau. Und die Trainerin hat eine sehr hübsche Dobermannhündin, welche ich mit meinem spanischen Charme versuche um die Pfote zu wickeln - bisher leider erfolgslos.
Ja, ich warte ja VOR dä Chuchi uf s'Esse :-)

Meine Passion, die Büsiverfolgung, wird jedoch leider auf ein Minimum reduziert. Nach zwei - in Frauchens Augen sehr peinlichen - Erlebnissen in fremden Gärten hängt sie mich in feindlichen Zonen nun konsequent an die Schleppleine *grummel*. Immerhin könnten wir uns mit unseren Samtpfotenkenntnissen bei "Wetten, dass..." anmelden: wetten, dass Frauchen und Moro sämtliche Haushalte mit Katze in der Umgebung Höngg inklusive Farbe (Frauchen) und Geruch (Moro) kennen.
Mit der Limmat habe ich mich - ungewollt - auch näher (um ehrlich zu sein: zu nah) eingelassen: beim Versuch, einen Fussball aus dem Wasser zu angeln (Frauchen: Moro, wo isch dä Bölle ?) rutschte ich auf dem glitschigen Stein aus und ging auf Tauchstation. Ich versuchte, mich mit meinen langen Beinen an einem ufernahen Stein aus dem Wasser zu ziehen, aber irgendwie bin ich wohl zu "gschtabig" für solche Zirkusnummern. So hing ich klitschnass mit den Vorderpfoten am Stein und war dankbar, dass mich Frauchen sofort und mit vereinten Kräften aus der Patsche befreite. "Moro, um Himmelswille, Du bisch ja richtig abtaucht !! Chasch Du überhaupt schwümme ??" Tja, das weiss ich auch noch nicht so genau, wahrscheinlich schon, ich bin ja trotz allem noch ein Hund, oder ?! Auf jeden Fall war ich patschnass, hüpfte wie eine fehlgesteuerte Antilope auf und ab und schüttelte mich dauernd, um das unangenehme Nass aus meinem Fell zu bringen. Ich muss ziemlich lustig ausgesehen haben, denn Frauchen erkannte deutlich, dass sie wohl die Einzige mit einem Schock aufgrund meines Tauchganges war und lachte herzhaft über meine Tanzübungen. Einige Tage später plumpste ich doch ungeschickterweise noch ein zweites Mal in den Fluss - und wieder musste Frauchen und eine andere Hundebesitzerin mich aus der misslichen Lage befreien. Naja, werde im Sommer wohl mal meine Schwimmkünste auf Vorderhund bringen :-) Das eigentlich Mühsame an den Limmatbädern ist nur, dass Frauchen mich zuhause konsequent unter die Dusche stellt, damit ich nicht wie eine "feuchte Forelle" rieche - phhh, wie wenn sie so eine feine Nase hätte...
Auf der Werdinsel

Auf jeden Fall halte ich meine beiden Lieben ziemlich auf Trab (sie mich aber auch !!) und ich geniesse das Hundeleben mit meinem aktiven Rudel !