Moro im Engadin

Samstag, 28.01.2006
Juppiiih, meine ersten Ferien sind da ! Nachdem Herrchen und Frauchen den Grossteil ihres Haushaltes + meine Utensilien in unzähligen Koffern und Taschen verstaut hatten und mich – der ihnen auf Schritt und Tritt folgte – immer wieder mit den Worten: „Ja, Moro, Du chunnsch ganz bestimmt au mit !“ beruhigten, verliessen wir dann kurz nach 1100h mit Sack und Pack im neuen Auto unsere Heimatstadt – Fernziel: Samedan im Engadin.
Klammerbemerkung: das neue Auto finde ich absolut klasse (nach Herrchens Meinung fehlen zwar definitiv ein paar Pferdchen !): endlich habe ich genug Platz für meine langen Beine und kann im Kombikofferraum mit Hundegitter bequem stehen, sitzen oder liegen – letzteres mache ich aber nur, wenn mein kuscheliges Fell als Unterlage dient, ansonsten stehe ich knallhart auf der ungemütlichen Plastikmatte und ärgere mich !


Den ersten Zwischenstopp machten wir in Bilten und ich freute mich natürlich riesig über das Wiedersehen mit Evelyne und den Besuch in der Auffangstation. Evelyne war ganz begeistert von meiner tollen Sportler-Figur und meinem glänzenden Fell – aber trotz aller Bewunderung: das doofe Mänteli bin ich immer noch nicht los, seufz :-) !


Die Reise ins Engadin verlief dann reibungslos – ich schlief so seelig im Kofferraum, dass Herrchen und Frauchen von Zeit zu Zeit eine Pinkelpause einlegten und kontrollierten, ob es mir auch wirklich gut geht !
Unsere Ferienwohnung, welche wir mit Herrchens Eltern teilen, ist soweit auch ok. Klar, nicht zu vergleichen mit meiner Luxus-(Hunde-)Hütte in Höngg: mein Sofa und mein Körbli fehlen mir wirklich sehr (wenn niemand hinguckt, mache ich es mir – soweit dies der Platz erlaubt – auf dem mickrigen 2-er Sofa bequem, hihi) !


Dafür ist die Umgebung wunderschön : da gibt’s breite verschneite Flächen, welche zum Austoben und Sprinten wie gemacht sind und dies nütze ich gnadenlos aus (auch Langlaufloipen würden sich super für mich eignen, wenn da nicht immer wieder Menschen mit langen Stöcken und komischen Fusslatten vorbeihetzen würden...).
Also kurz zusammengefasst: ein toller erster Ferientag.

Sonntag, 29.01.2006
Das Wetter heute zeigte sich nicht wirklich von der Sonnenseite, weshalb anstelle von Snowboarding Spazieren angesagt war (zu meiner grossen Freude, danke, Petrus ;-)).


Mit Herrchens Eltern machten wir uns auf den langen Weg - mit Umwegen ! - nach Pontresina, von wo wir nach einer stärkenden Kaffeepause per Bus (mein erstes Mal !) wieder nach Samedan zurückreisten.

Uff, endlich geschafft...

Zur Feier des Tages ging’s am Abend in das wunderschöne Bergrestaurant Muottas Muragl (mit Zahnradbähnli, finde ich eigentlich auch ganz cool !).

Hier mit Herrchens Eltern und vergeblichen Versuchen, die Lederhandschuhe zu klauen ;-)

Ich war so müde, dass ich während des ganzen Nachtessens keinen Mucks von mir gab und friedlich auf meinem (gottseidank von Frauchen mitgeschleppten) Kuschelfell schlummerte – zur grossen Bewunderung sämtlicher Restaurant-Gäste !

Montag, 30.01.2006
Frauchen und Herrchen machten auf Egoist und überliessen mich am Mittag Herrchens Eltern, während sie sich mit ihren seltsamen Brettern und den komischen Yeti-Schuhen davonmachten. Ich genoss also den Nachmittag in der Stadt der reichen Pelzträgern (ekelhaft provokativ !) und fühlte mich eigentlich ganz wohl unter der St. Moritzer-Prominenz :-)


Dienstag, 31.01.2006
Lektion 1-3 im Wintersport für Anfänger: Busfahren, Zahnradbähnli benützen zusammen mit Skifahrern und Snowboardern und Begegnung mit letzteren auf freier Piste.
Das Tagesprogramm sah folgendermassen aus: nach St. Moritz fahren (mit Bus), dann Marsch bis Mittelstation Canderella, Zahnradbähnli nehmen bis Corviglia und dort Zmittagessen mit Herrchen (ging alleine Snowboarden heute).
Die Busfahrt bis St. Moritz war soweit noch erträglich - zwar musste ich zwangsläufig Bekanntschaft mit einer Horde Schulkindern machen, aber die kleinen Menschen kenne ich ja mittlerweile und verhielt mich dementsprechend gal(g)ant wie immer. Dann ging's zu Fuss weiter aufwärts und Frauchen wählte einen wunderschönen Weg zur Mittelstation Canderella.

Alles im Griff...

..und ich bin no voll dä Chef :-)

Dort angekommen traf ich das erste Mal im Leben auf Skifahrer und Snowboarder - welch schreckliche Erfahrung: die Menschen flitzen mit ihren komischen Brettern und Latten (im schlimmsten Falle noch mit Stöcken in den Händen !) in einem Höllentempo den Berg runter und stieben und wirbeln unter lautem Zischen tüchtig Schnee auf. Ich erschrak mich fürchterlich ! Frauchen schien die Situation wieder einmal mehr nicht zu beunruhigen, sie beschloss aber, das Reststück nicht zu Fuss sondern mit der Zahnradbahn zu bewältigen und so erreichten wir um die Mittagszeit die Corvigliahütte, wo Herrchen bereits auf uns wartete.

Wenn 3 Engel reisen - traumhaftes Wetter, wie immer :-)

Ich bin gschtresst !

Nach dem Mittagessen ging's via Zahnradbähnli und zu Fuss zurück nach St. Moritz.

Au s'Zahradbähnli isch mir hütt no so rächt ghüür !

Zur Krönung dieses sonst schon sehr ereignisreichen Tages kam noch eine legendäre Busfahrt: da wir exakt in die Ski-Rush-Hour spazierten (1530h in St. Moritz) war unser Bus so dicht mit Menschen gedrängt, dass es unmöglich gewesen wäre, mit meiner Ponygrösse noch einen Platz (geschweige dann Luft) zu kriegen. Frauchen ärgerte sich über den Entscheid, ohne Auto das Haus verlassen zu haben und sinnierte über mögliche Alternativen, um irgendwie nach Samedan zurückzukommen. Zudem wartete Herrchen in Celerina (ebenfalls ohne Auto, o weh o weh ;-)) auf uns und musste nun murrend ebenfalls die (verhassten) öV nehmen...
Glücklicherweise kam ein Entlastungsbus und wir ergatterten uns einen Platz zwischen einer Gruppe Italienern aus Rom - dicht gepackt (zwischen zwei Römern und Frauchen) ging's so zurück nach Samedan...na, wenn das nicht der absolute öV-Härtetest war, uff. Die Italiener waren aber wirklich sehr nett und gaben mir den Übernamen "AMoro" :-) Che bello !

Endlich wieder uf minere Schnuffel-Wuffel-Decki *seufz*

Zuhause angekommen war ich nudelfertig und denke, ich hatte für heute tatsächlich genügend Lektionen des Alltaglebens...

Mittwoch, 01.02.2006
Da wir das wunderschöne Wetter für die ganze Woche mitgemietet haben, gingen herrchen und Frauchen am Nachmittag Snowboarden und ich hütete dankbar die Wohnung (natürlich ungestört auf dem Sofa :-)), glücklich, nicht schon wieder in der Nähe einer Skipiste sein zu müssen..
Als Gegenleistung für mein tadelloses Benehmen gingen wir am Abend auf den Golfplatz von Celerina, wo ich mich so richtig austollen konnte.
PS: Freunde, hier ist es extrem kalt - am Morgen ist es jeweils um die -15°C ; "da gfrühred eim grad d'Schnauzehöörli ii !!"

Donnerstag, 02.02.2006
Nach dem Ego-Tag von gestern widmeten sich meine beiden Lieben heute den ganzen Tag einzig und allein MIR ! Wir starteten in Sils Maria: Herrchens Mutter mit den Langlauf-Skis, wir drei zu Fuss. Der Weg führte über den gefrorenen See mit Ziel Maloja und war etwas vom Allerschönsten, was wir jemals in unseren Leben gesehen haben: unberührte Schneeflächen soweit das Auge reicht, umsäumt von weissgepuderten Bergketten vor einer stahlblauen Himmeldecke - einfach phantastisch !
Das einzige Wölkchen an meinem Hundehimmel waren die Skater: schon wieder Menschen mit Latten an den Füssen und mit Stöcken bewaffnet, welche mit ziemlichem Tempo an uns vorbeizogen. Aber da musste ich wohl durch - mit der Zeit nahm ich es auch etwas gelassener und wie es scheint, geht von diesen sich komisch durch die Gegend bewegenden Zweibeiner keine Gefahr aus...
Aber seht Euch doch einfach die Bilder an !

Ohne Worte...

Hätts no Skater ume ?

Herrchen und sein Mami

Ein tolles Dreier-Team :-)

Jupeeeh, Tüüfschneeee :-)

Äs Araberpferd isch än Dreck degäge, oder ?

Freitag, 03.02.2006
Nach dem letzten Mal Snowboarden ging's am späten Nachmittag nochmals auf den tollen Golfplatz von Celerina und dann durfte ich mit zum Abschluss-Abendessen in ein wunderschönes Restaurant im Nachbarort Bever, welches von zwei sehr netten Schwestern geführt wird (gaben mir feine Leckerchen zum Dessert *schleck*).


Samstag, 04.02.2006
Leider ist die Woche schon vorbei und es geht zurück in die Feinstaubglocke :-(
Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon auf die nächsten Ferien und kann Euch nur sagen: besucht mal das Engadin, ist echt spitze (nehmt einfach das Mänteli mit :-))

Schüler Moro

Nach zwei verregneten Tagen mit nassem Fell freute ich mich heute auf einen nicht-feuchten Spaziergang. Herrchen ging mit mir wie üblich auf die Allmend, wo ich einem Pekinesen den Garaus machte, bis es Herrchen zu bunt wurde und er mich kurzerhand an die Leine nahm (naja, habe auch nicht soooo gut gehorcht, ich gebs ja zu - trotzdem: er kann ein richtiger Spielverderber sein...).
Kurz nach 1700h stand zu meiner grossen Überraschung Frauchen im Geschäft, schnappte mich und auf ging's nach Zürich-Affoltern in den sogenannten Aufbaukurs - tja, liebe Freunde, jetzt geht's mir an den Kragen, ich muss in die Schule !! Zusammen mit einem kläffenden belgischen Schäferhund und einem verspielten ungehorsamen Labrador bin ich in der "schlechten" Gruppe des Aufbaukurses - sprich: in der Gruppe der absoluten Nichtskönner...
Frauchen und ich verliessen das Übungsgelände ziemlich gefrustet - na dann, üben wir mal fleissig !!

Einfach nur Montag...

Ein paar Stunden alleine, dafür 3 Stunden in der herrlichen Wintersonne - ein fairer Deal für den Wochenstart. Einziges trübendes Wölkchen am Montagshimmel: ein durchgebissenes Kabel um Mitternacht, einfach so, ohne Grund - Herrchen mit Grund leicht säuerlich :-)

Mensch, bin ich geschafft ;-)

Frauchen und ich vom Paparazzi erwischt...

Kampfgalgo und Monstermischling

Um 0830h startete der Sonntag zu Frauchens grosser Überraschung mit Herrchen und Morgenjogging (siehe Beweisfoto !).


Dann gings zu Dritt zum Weisswurst-Essen bei Frauchens Freunden und ich musste lernen, dass ich bei Besuch auf meiner Decke zu liegen habe, ohne Erlaubnis, die fremde Wohnung auszukundschaften. Nachdem Frauchen mich dann also ausdauernd so ca. 20 Mal auf mein Fell zurückgeführt hatte und mich mit dem Befehl Platz auf die Knie zwang, fand ich das Spielchen ein bisschen doof und fügte mich (dä Gschiider gitt nah, oder ?).
Kurz nach Mittag trafen wir dann in Aesch (Forch) noch ein befreundetes Pärchen von Frauchen, welches über das Wochenende einen Ferienhund beherbergte (dessen Duftspur ich schon in MEINER Wohnung gewittert hatte, ein Rivale also !!). Dut, so heisst der Ridgeback-Mischling war mir dann aber eigentlich ganz sympathisch, ein bisschen zu dick und zu langsam für mich, aber - wie sich später herausstellen sollte - ein echter Kumpel. Wir spazierten bei herrlichem Sonnenschein über verschneite Felder und an spannenden Bauernhöfen mit Büsis und Hühnern vorbei (machte natürlich einen Jagdabstecher, welcher zu verhindern versucht wurde...). Nachdem ich Dut den Tarif punkto Rangordnung mittels Gebiss durchgegeben hatte, trafen wir unvermittelt auf einen Husky-Rüden an der Leine. Wir trabten im Duo los und beschnupperten den Leinengänger. Plötzlich attackierte Dut den arglosen Husky und ich fand die Idee einer kleinen Männerrangelei gar nicht mal so schlecht und unterstützte meinen neuen Freund. Die Situation war aber für unsere Menschen weniger lustig: Frauchen stürmte nach vergeblichen Rufen auf mich los und packte mich nach einigen Fehlversuchen unsanft am Halsband, mit Dut geschah dasselbe. Die arme Frau mit dem Husky war ziemlich verunsichert und Frauchen entschuldigte sich für mein unmögliches und total unerwartetes Benehmen. Naja, wir haben dem Pelzkollegen kein Haar gekrümmt, war ja bloss Spass und vielleicht auch ein bisschen Machtdemonstration - schliesslich erging's mir ja vor kurzem nicht besser und Rache ist nun mal süss; auch bei uns Hunden ! Trotzdem: hier ein Exgüsi meinerseits an den Husky (alleine hätte ich mich das auch NIE getraut..).
Puh, war ein ziemlich aufregender "Ruhetag" !!

Samstagsprogramm

Nachdem ich am Donnerstag bei Herrchen war und am Freitag wieder brav allein zuhause blieb, ohne auch nur eine Dummheit anzustellen (zugegeben, Frauchen gibt sich auch alle Mühe, eilt über Mittag zu mir, um mich so richtig auspowern zu lassen und lässt mich dann wieder für ein paar Stunden allein - muss mich dann ja eh zuerst mal ausruhen und meinen Superknochen vertilgen :-)), ging's heute wieder mit auf's Samstagsprogramm. Und dieses war wie so üblich ausgesprochen dichtgedrängt: Frauchen kauft extra wegen mir ein neues, grösseres Auto (einen sogenannten Kombi, toll, nicht ?) und so klapperten wir mit Herrchens fachkundiger Begleitung die Peugeot-Garagen ab, wobei ich die wichtige Aufgabe hatte, den Kofferraum zu testen (ich erfüllte meine Aufgabe glänzend und nachdem ich brav auf Befehl ins Auto sprang und im Platz verharrte, meinte der Autoverkäufer nur staunend: "Unglaublich, dass dä scho so guet folged nach nur 3 Wuche ??!"). Frauchen und Herrchen platzten fast vor Stolz, hihi.
Danach wurden wieder feine Esswaren angeschleppt und die restlichen Stationen auf der To-do-list abgeklappert. Zuhause legten wir uns alle drei zuerst mal auf's Ohr, bevors am Abend mit Nico und Frauchen Susanne auf einen herrlichen (aber saukalten !) Samstagabend-Spaziergang ging. Eigentlich hätte ich ja ein Mänteli für die vorherrschenden Temperaturen, aber irgendwie finde ich diese graue Hülle fürchterlich - erstens sehe ich darin ziemlich unvorteilhaft aus (Frauchen und Herrchen lachen sich halb kaputt wenn ich nicht hinsehe !!) und zweitens ist es zu gross und die Schlaufen unter dem Bauch liegen seeehr unvorteilhaft direkt vor meiner Männlichkeit. Also liebe Frau Bader, da finden wir hoffentlich noch eine Lösung, sonst verhudle ich diese Ponydecke höchstpersönlich, hähä, jetzt habe ich's Ihnen zurückgegeben :-)

GRRRRR, WEG MIT DEM DING !

NEINEINEINEI, ICH MEINS ERNSCHT !

ENDLICH ISCH DIE BLACHE WEG !

ICH WILL KEIS MÄNTELI, KLARO ?!!

Mein zweiter Tag bei "Pa"

Oberengstringen, ich komme - und ich hatte wieder einen tollen Tag mit Frauchens Eltern und machte mit Frauchens Vater Porträt-Aufnahmen (siehe unten). Pa meinte, mit diesem Foto würde ich problemlos die Mr. Galgo-Wahl gewinnen und ehrlich gesagt: ich finde schon auch, dass ich richtig gut aussehe (aber schliesslich tue ich ja auch viel für meinen Körper und achte streng auf meine Ernährung *räusper*)...

Bei der Tierärztin

Als ich mich heute morgen aus meinem Körbli rappeln wollte, war der Schmerz in meiner rechten Vorderpfote einfach unerträglich ! Ich humpelte durch die Wohnung und Herrchen zeigte sein vollstes Mitleid: "Ou nei, arme Moro, ich glaub, Du muesch würklich die Pfote schnell bim Tierarzt go zeige !". Frauchens unerbittlicher Kommentar zu diesem Thema nach dem Morgenspaziergang: "Also wämmer no chan go Chatze jage, chas ja nöd sooo schlimm sii!" (Ich geb's ja zu: habe heute morgen ein Büsi gejagt und dabei völlig vergessen, dass ich ja eine Zerrung habe und humple...). Trotzdem erbarmte sich Frauchen und vereinbarte einen Tierarzt-Termin am Abend.
Tagsüber war ich alleine (abgesehen von einem grossen Mittagsspaziergang) und benahm mich wieder vorbildlich in der Wohnung - konnte ja vor lauter Schmerzen auch nur lahm herumliegen und mich alleine bemitleiden !
Im Wartezimmer der Tierarzt-Praxis bereute ich dann mein Drängen nach medizinischer Hilfe ein bisschen: im Behandlungsraum nebenan wimmerte ein Büsi herzzerreissend und dann kam noch ein Herr mit einer 60kg schweren Deutschen Dogge in den kleinen Warteraum - vor lauter Schreck über den Giganten machte ich einen auf Kampfgalgo und verteidigte mich und Frauchen mit Zähnefletschen, Haarsträuben, Knurren und Bellen. Frauchen schien die Situation nicht zu beunruhigen und sie durchschaute mich natürlich wieder einmal: "Er hätt wahrschiinlich eifach chli Angscht, euise Hösi :-))". Phhh !
Die Tierärztin war dann aber sehr nett und zusammen mit Frauchen hievte sie mich auf den Behandlungstisch, untersuchte meine schmerzende Extremität mit viel Mitleid ("Du bisch ja sooo än Arme !"), verpasste mir dann hinterrüggs eine gemeine Spritze (*autsch*) und gab uns ein paar Tabletten und 3-Tag-Leinenzwang-Verordnung mit auf den Weg.


Ich bin ja soo än Arme :-(

Moro, the hero of the allmend

Diese Woche startete mit Herrchen - und wie gewohnt ging's über Mittag auf die Allmend, wo ich eine sehr attraktive Greyhound-Hündin traf (eine "Stammbaum-Lady"). Auf jeden Fall musste ich ihr natürlich ein bisschen imponieren und spurtete wie ein Weltmeister über Stock und Stein, mit der Konsequenz, dass ich mir eine Zerrung am vorderen Fussgelenk einheimste. Galgos kennen aber keinen Schmerz und so liess ich mir vorerst nichts anmerken (man will ja das Gesicht nicht verlieren :-)). Am Abend tat dann das Pfötchen aber schon ein bisschen weh und Frauchen wunderte sich, warum ich auf drei Beinen humpelnd daherkam. Sie erkannte aber sofort, dass es sich um etwas muskuläres handeln muss, da ich während dem Abendspaziergang irgendwann die Pfote und die "Schmerzen" vergass und munter auf und ab trabte...
Der Appetit ist mir aber trotz der Qualen überhaupt nicht vergangen :-)







Ha, so sieht ein furchterregendes Galgogesicht aus - alles Bluff, ich kaue an nur an meinem Knochen :-)



Mmmh, einfach lecker *schleck*

Auf dem Atzmännig

Am liebsten mag ich also die Wochenenden: da kann ich am Morgen mal ein bisschen länger schlafen und muss nicht so früh aufstehen (!!) und Herrchen und Frauchen sind BEIDE den ganzen Tag bei mir :-)
Nach einem langen, aber gemütlichen Morgenspaziergang mit Frauchen (dauerte über eine Stunde, da wir die 13.5-jährige Grosspudeldame Cindy und ihr seehr gesprächiges Frauchen Lotti trafen, hihi !) trommelten wir Herrchen aus dem Bett und ab ging's aus der Nebelsuppe auf den sonnigen Atzmännig.


Dort genossen meine zwei Menschen die warmen Strahlen und die frische Luft, während ich mich ganz anderen Sachen, wie zum Beispiel frischen Fährten und fremden Hauseingängen (mit verführerischem Büsiduft !) widmete :-)




Im kurzen Waldstück witterte ich auch heisse Spuren, wurde aber von meinen zwei Jägerlaien sofort zurückgepfiffen und gehorchte - alleine jagen macht irgendwie ja auch keinen Spass...




War auf jeden Fall ein herrlicher Spaziergang und ich geniesse die vielen Freiheiten, welche mir meine zwei Menschen gewähren - als Gegenleistung achte ich immer peinlichst darauf, sie nicht aus den Augen zu verlieren und gehorche schon fast wie ein ausgebildeter Begleithund *zwinker*

Shopping am Samstag

Unter uns gesagt: die Menschen haben schon immer alle Hände voll zu tun und da ich von Natur aus furchtbar neugierig bin, bekomme ich schrittweise Einblick in ihr alltägliches, ereignisreiches Leben.
Da ich unbedingt dabeisein wollte, durfte ich heute also das allwochentliche Samstagsprogramm mitmachen - naja, habe ich dann auch ein bisschen bereut, es ist nämlich wirklich anstrengend ! Aber fangen wir vorne an: das Programm startete äusserst angenehm, nämlich im "Fressnapf", da Frauchen noch ein paar fehlende Sachen für mich einkaufen wollte. Freunde, das glaubt ihr nicht: Regale voll mit Leckerchen und Delikatessen, Spielzeug, nette Verkäuferinnen mit Guetzlis in den Taschen - einfach wie im Schlaraffenland ! Bevor ich aber alles genaustens inspizieren durfte, stellten mich meine beiden Menschen auf die Hundewaage im Eingangsbereich. Souverän und wie eingeübt setzte ich mich bewegungslos auf das komische Gerät und wartete ab. Ha ! Beinahe 36kg bringe ich an Lebendgewicht mit ! Herrchen meinte: "Wow, nöd schlecht !", Frauchen verlor ein bisschen an Farbe und meinte: "Himmel, bald gliich schwer wie ich !" (naja, da übertreibt sie wohl ein bisschen, aber ich bin also schon auch stolz, dass ich so ein stattlicher Bursche bin, höhö, und ich habe richtig Muskeln angesetzt, ehrlich !). Der Rest der Shopping-Tour war zwar weniger interessant, ich harrte aber brav aus, bis meine zwei Lieben all ihre Besorgungen erledigt hatten. "Mir händ dir ja gseit, es segi langwiilig, gell, Moro, selber schuld ;-)". Immer noch besser, als allein zu Hause...
Nach einer Runde Jogging mit Herrchen genossen wir drei einen ruhigen, friedlichen Samstagabend.


Ich auf MEINEM Sofa...


Herrchen auf SEINEM (schönen) Sofa !

Männertag

Mein zweiter Tag als Geschäftshund mit Herrchen. Nachdem er sich wieder den ganzen Morgen sitzend am Bürotisch mit seinem Computer und dem Telefon beschäftigt hat, ging's dann über Mittag zum Glück auf die Allmend. Geplant war eigentlich, dass Herrchen joggt, es war ihm dann aber doch zu kalt (hat ja auch kein Fell, der Aermste !) und so trainierte ich halt alleine, jagte Raben und vergnügte mich.


Da Frauchen am Abend ihre Musikkolleginnen bei sich hatte, nahm ich Herrchen mit auf den Abendspaziergang und dort gab's noch einen überraschenden Höhepunkt: wir trafen eine Tierärztin mit einem 4-monatigen Galgowelpen (Nico) und ich konnte mein Glück kaum fassen, dass mir endlich mal ein (zumal in Zukunft :-)) ebenbürtiger Spielkamerad vergönnt ist. Wir düsten ab und spurteten Limmat auf und ab, bis ich nach 1.5h ziemlich ausgepowert war. Der kleine Nimmersatt konnte einfach nicht genug kriegen und ich musste ihm ausser Atem klar zu verstehen geben, dass ich als "reiferer" Galgo-Kollege meine Tagesration an Jogging eingefordert hatte ! Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf's nächste Treffen mit ihm (Herrchen hat sich natürlich die Nummer gekrallt !) und ich werde ihn Schritt für Schritt in die Sprintkünste unserer Rasse einweihen :-)

Home alone

Tja, Freunde, heute hiess die Lektion: Allein sein und Wohnung hüten ! Zum Glück kürzte Frauchen ihren Tag ein bisschen ab und verwöhnte mich mit drei ausgedehnten Spaziergängen. Nichtsdestotrotz vermisse ich meine zwei Lieben furchtbar wenn sie nicht bei mir sind und obschon ich weiss, dass "allein sein" zu meinem Können gehören muss, mag ich es nicht besonders ! Ich habe dann zum Trotz auch das verbotene Sofa in Beschlag genommen, aber ansonsten war ich ein ganz Braver :-)


PS: Gegenüber meinen Hundekolleginnen und -kollegen habe ich seit den Beissattacken eine neue Taktik: ich sträube hie und da mein Nackenfell (Frauchen meint, ich sehe aus wie ein Punk und findet dies gar nicht attraktiv !), um wenigstens ein bisschen Eindruck zu schinden - irgendwie muss ich mir ja Respekt verschaffen, oder ?

Wächter des Goldes

Den heutigen Tag verbrachte ich bei Frauchens netten Eltern in Oberengstringen. Am Morgen brachte mich Frauchen ins Goldschmiede-Atelier ihres Vaters und dort fühlte ich mich zwischen all den edlen Schmuckstücken und meinen mitgebrachten Spielsachen sofort pudelwohl (oder eher galgowohl :-)). Toll ist auch, dass man durch die Glas-Eingangsfront das ganze Geschehen draussen beobachten kann, richtig spannend. Um die Mittagszeit ging ich mit "Pa" nach Hause (lunch time, leider nicht für mich) und den Nachmittag verbrachte ich dann wieder im Geschäft. Eigentlich wollte ich dann noch Frauchens Mutter beim Dekorieren der Vitrinen behilflich sein und den Transport der Deko-Schneemänner übernehmen, aber irgendwie hält sie nichts von Team-Work...
Was solls ! Auf jeden Fall habe ich die beiden total ins Herz geschlossen (und sie mich glaube ich auch, sie schwärmen richtig von mir) und hatte einen Supertag mit ihnen.
Am Abend kam mich Frauchen abholen und dann ging's noch auf einen ausgedehnten "Power Walk" der Limmat entlang - herrlich :-)
PS: meine zwei Menschen sind übrigens furchtbare Energiebündel: ich lasse mich jeweils nur mit viel Überredungskunst am Morgen aus meinem flauschigen Körbli locken und versuche vergeblich auf meinem Schönheitsschlaf zu beharren ! Wird Zeit, dass das Wochenende näher rückt *grummel* !

Daily Business

Also liebe Biltener: ich weiss jetzt, wie die Menschen sich den Tag um die Ohren schlagen, weil ich heute Herrchen im Geschäft mit Rat und Tat zur Seite stand. Sie tippen und klacken haufenweise Buchstaben in eine Flimmerkiste, telefonieren, schreiben und reden - that's it !


So legte ich mich wieder brav auf meine Decke und träumte von meinem aufregenden Leben. Am Mittag gab's dann zum Glück Action: Herrchen und ich gingen zusammen auf die Allmend, da meine Lieblingswiese nur einen Katzensprung vom Geschäft entfernt liegt, super, oder ?
Dort jagte ich Raben über's Feld, spielte "Fangis" mit ein paar schlappen Kollegen und sauste in grossen Kreisen um das gesamte Areal - zu Herrchen's grosser Freude !
Zurück im Büro gab's einen 2h-Kauvergnügen-Knochen und ich muss gestehen, dass man sich durchaus an solche business days gewöhnen kann :-)
Auf dem Abendspaziergang gab's dann ungewollt nochmals Aufregung: ich wurde nun schon das zweite Mal am genau gleichen Ort von einem Rudel Hunden Randständiger attackiert ! Ich lief jaulend und fiepsend davon, nachdem Frauchen sofort die Leine losgelassen hatte und wartete in sicherer Entfernung auf sie. Frauchen war total schockiert und machte sich furchtbar Sorgen um mich - naja, es sah wohl ein bisschen schlimmer aus als es war. Trotzdem: ein bisschen humpeln ist immer gut, um Mitleid zu erhaschen und so kamen wir zuhause an wie ein Bruchteil der Bourbaki-Armee; beide schluchzend, dreckig und mitleidserregend. Herrchen hatte alle (Trost-)Hände voll zu tun und war so wütend, dass er zusammen mit Frauchen ins Auto stieg und die Missetäter stellen wollte. Ich unterdessen, zwar dreckig, aber eigentlich ok, machte es mir auf dem verbotenen Sofa bequem, bis die beiden 15 Minuten später unverrichteter Dinge zurückkehrten - und mich prompt und trotz wehleidigem Hundeblick wieder vom geliebten Platz vertrieben, schade ! Naja, immerhin wurde ich den ganzen Abend lang aufgepäppelt und noch mehr gestreichelt und liebkost als sonst, was mich die Rauferei schnell vergessen liess :-)

Moro am Züri-See

Und weiter geht das Stadt-Angewöhnungsprogramm für mich: heute durfte ich meine zwei Lieben zum Brunch ins Restaurant Terrasse am Bellevue begleiten. Obschon ich mit meiner Grösse den Kopf jeweils auf Höhe aller guten Speisen habe, benahm ich mich absolut politisch korrekt und legte mich ohne Murren und Betteln auf meine Decke und schlief. Schliesslich habe ich mir die Worte von Herrchen gut gemerkt: "Züri-Hünd sind Fründ, gell, Moro !"
Zur Belohnung ging's dann an den See, wo ich mich wieder so richtig austollen konnte - ich glaube, ich hab's ein bisschen übertrieben, da es Herrchen und Frauchen irgendwann zu bunt wurde und sie mich wieder an die Leine "hängten" :-(
Leider sind nun die Tage ungeteilter Aufmerksamkeit bis zu den Skiferien vorbei und ich muss mich ab morgen an den "Alltags-Rhythmus" gewöhnen - mal schauen, was die beiden damit meinen...


Mit Herrchen an der Leine


Gut markiert ist halb gewonnen, Freunde ;-)


Der Schönste im ganzen Züri-Land !

Neujahr 2006

Hier bin ich schon wieder - mit dem ersten Eintrag im neuen Jahr ! Und dieses startete glücklicherweise mit Sonnenschein und ohne Knallkörper, weshalb ich Frauchen schon ziemlich früh aus den Federn lockte (ist ja bei ihr zum Glück kein Problem, da sie keinen Alkohol trinkt - im Gegensatz zu Herrchen :-)).
Am frühen Nachmittag ging's erneut auf zum Hundetreffpunkt Allmend Brunau und ich machte wieder viele nette Bekanntschaften - ich finde das total spannend und da ich eine friedliebende Natur bin, habe ich auch nie Aerger mit den Kolleginnen und Kollegen (siehe Foto, ich bin übrigens der Schöne links im Bild):




Zwischendurch hörte ich noch vereinzelte "Böllerschüsse", aber meine zwei Menschen nehmen dies nicht zum Anlass, in Panik auszubrechen und so tue ich es ihnen gleich und ignoriere den unnötigen Lärm - naja, manchmal ist es mir dann doch nicht so geheuer und dann bleibe ich einfach wieder eine Weile dicht an ihrer Seite ! Ich habe natürlich auch begriffen, dass ich auf ihr Rufen sofort antraben muss und dass ich mich nicht allzu weit entfernen darf (sonst verstecken sich die beiden Schlaumeier wieder hinter irgendeinem Baum oder Gebüsch - aus dieser Lektion habe ich gelernt, ich sag's Euch !!).


Zum Abschluss des Tages ging's noch auf eine Runde Jogging mit Herrchen und ich finde, für den ersten Tag im neuen Jahr habe ich doch schon wieder eine ganze Menge erlebt !
PS: Hat doch tatsächlich jemand in unserem Haus das Gerücht in die Welt gesetzt, ich sei ein Dobermann - also ehrlich, zum Glück haben wir eine kompetente Nachbarin, die diesen semiprofessionellen Hundehaltern das ABC der Hunderassen beibringt...phh, ich und ein Dobermann !