Freitag, Juni 30, 2006

Moro am Wörthersee

30. Juni 2006
Freitagabend und los geht die Reise zusammen mit Herrchens Eltern zu Verwandten nach Oesterreich, mit Zwischenstopp in Innsbruck, wo wir dank Jürg's Navigationssystem zielsicher ein nettes Hotel aufstöbern. "Ja, Jürg, Dis Navi isch würklich super !!" :-)
Prinz Moro durfte - freilich angeschnallt - im Cabriolet auf den mit Kuschelfell und Samtdecke ausgepolsterten Rücksitzen weilend mitreisen und wurde regelmässig und zu Herrchens grosser Belustigung vom "Maître de cabine" fürsorglich mit Wasser versorgt... ("Hund söttmer sii !!").

1. Juli 2006
Nachdem Frauchen und ich in den frühen Morgenstunden die Strassen und Gässchen Innsbrucks unsicher gemacht hatten, ging die Reise weiter Richtung Pörtschach am Wörthersee, wobei ich selig und mucksmäuschenstill in meinen First Class-Sitzen dahinschlummerte !
Das Panoramahotel Balance in Pörtschach wurde wieder zielsicher angepeilt und Navigationschef Jürg meinte nicht ohne Stolz: "Das Hotel hättet mir NIE gfunde !" Natürlich nicht, lieber Jürg :-)
Herrchen und dessen Eltern, Beatrice und Werner, begleiteten mich und Frauchen dann noch auf einen ausgedehnten Spaziergang entlang der sogenannten "Mostmeile", welche uns über Felder und durch wunderschöne Waldabschnitte führte.

Frauchen und ich

Den Abend verbrachten wir dann bei Werners Schwester in Villach, wo ich leider die Hundedame des Hauses nicht kennenlernen durfte, da diese ein zu stürmisches Temperament hat - schade, schade :-(

2. Juli 2006
Dobratsch, wir kommen und erklimmen Dich ! Via Villacher Alpenstrasse erreichten wir auf über 1700m.ü.M. den Startpunkt unserer Wanderung. Anfänglich an der lästigen Schleppleine wegen dem weidenden Vieh, wagte Frauchen es schliesslich, mich abzuleinen, da ich keinerlei Anstalten machte, den wiederkäuenden Gehörnten nachzujagen und mich total kuh-desinteressiert stellte ! Ha, ein Supertrick ! Zwar habe ich grossen Respekt vor grossen Gruppen der muhenden Zeitgenossen, liegen sie aber einzeln wiederkäuend herum, spiele ich gerne den Helden und hüpfe freudig auf den braunen Giganten los, um kurz vor ihm blitzschnell zu wenden und sofort wieder in Frauchens Nähe zu gelangen - letztere unterstützte meine Erschreckungstaktik aber ganz und gar nicht und meinte nur, ich hätte den leinenfreien Bonus soeben verspielt und *klink* hing ich auch schon wieder an der Schleppleine. Ach herrje, die gönnen einem aber auch nicht den kleinsten Spass *seufz*.

Ich hasse die Schleppleine *grummel*

Ausser Reichweite der Kühe durfte ich dann aber nochmals Vollgas geben und das tat ich auch: überglücklich und in vollem Tempo jagte ich über Stock, Stein und Schneefelder, bis ich komplett ausser Atem bäuchlings auf einem Restposten Schnee eine wohlverdiente Pause einforderte. Ich liebe die Berge, ich sag's Euch !

Jupeeeh, ich chumme !

Aah, das tuet guet *schlabber* ;-)

Leider war heute schon der letzte Tag des verlängerten Wochenendes, welches wir bei einem gemütlichen Nachtessen im bekannten Touristenort Velden ausklingen liessen.

3. Juli 2006
Friedliche, wenn auch etwas heisse First Class-Heimreise auf Kuschelfell - also von mir aus können die nächsten Ferien kommen :-)

Donnerstag, Juni 22, 2006

Jubiläum

Heute schnuppere ich genau seit 6 Monaten Höngger Luft - wie die Zeit doch vergeht. Und um Frauchen eine Freude zu machen bin ich heute das allererste Mal nach vielen vergeblichen Versuchen in der Hundeschule durch das Tunnel gekrochen. Hinweis für alle Unwissenden und Agility-Banausen: das Tunnel ist eine mobile Röhre, welche man - ähnlich einer Ziehharmonika - auf verschiedene Längen ausziehen kann. Wir Hunde müssen dann auf den Befehl "Tunnel" durch die Röhre flitzen - ha, das tönt jetzt für Euch vielleicht simpel und einfach, aber das Problem ist, dass das Tunnel für kleingewachsene Kollegen konstruiert wurde und ich als Langbein eine Spezial-Duck-Technik anwenden muss, um nicht auf halbem Weg festzustecken !! Wie auch immer: mit gutem Zureden und vielen Würstlis habe ich's dann doch tatsächlich geschafft. Frauchen war ganz aus dem Häuschen und furchtbar stolz auf mich: "Ich han doch gwüsst, dass au miis Pony dur dä Tunnel chunnt !" Naja, so langsam finde ich Gefallen an diesen komischen Hindernissen und ich muss zugeben, dass es sogar irgendwie Spass macht...

Das isch no än Body, höhö !


Ein herzliches Dankeschön an Diana und Ivo: der Plüschknochen ist megahammermässig !


*schnarch*

Sonntag, Juni 18, 2006

Ente gut, alles gut und viele neue Abenteuer

Hallöchen zusammen !
Also das Wetter hier macht mir das Hundeleben manchmal wirklich schwer: nach monatelanger Eiszeit schliesst sich nahtlos und ohne Adaptationszeit ein Wüstenklima an, welches mich das Hecheln und Keuchen lehrt. Während Frauchen ebenfalls mit den Extremtemperaturen kämpft, ist Herrchen angesichts der hochsommerlichen Atmosphäre in Bestlaune: "Jetzt jammeret doch nöd immer, isch doch super !" Ja, isch super - zumindest für den spärlich befellten Homo sapiens - der macht sich keine Vorstellung davon, wie sich eine schwarze, dichtgewachsene Ganzkörperbehaarung ohne Schweissdrüsen bei über 30°C anfühlt...
Nun aber wirklich genug gejammert, ich habe nämlich wieder viele spannende Geschichten zu erzählen.
Zum Beispiel von meinem Jagderfolg am Pfingstsamstag: Nichtsahnend und rundum zufrieden schlenderten Frauchen und ich auf den letzten Metern unseres zweistündigen Spazierganges, als plötzlich drei waghalsige Enten im Startflug wenige Meter vor meiner Schnuppernase meinen Weg kreuzten. Instinktiv schnellte ich nach vorn und *schnapp* erwischte ich völlig überrascht ein Federvieh am Hinterteil. Der Erpel machte keinen Wank und hängte kopfüber und ziemlich hilflos in meinen spitzen Fängen: "was söll ich jetzt mit däm Viech ?" dachte ich und drehte mich fragend und mit stolz geschwellter Brust zu Frauchen um. "Moro, komm hiiiier !" war ihr Kommentar zu meiner Topleistung und ich erkannte eher eine gewisse Nervosität als ein verdientes Lob in ihrer Stimme. "Also wenn Du min Fang nöd guet findsch, dänn lömmer halt das Entli wieder los !" sagte ich mir und spuckte den gefiederten Freund unsanft aus. Die Ente stiebte sofort in Panik davon und beschwerte sich gackernd, quäkend und schwänzelnd im nahen Teich. Frauchen atmete erleichtert auf und überzeugte sich davon, dass ich dem Erpel nur ein paar Federchen gekrümmt hatte...
Eine Woche später am Sonntag ging's mit Frauchens Bruder Christian und dessen Freundin Andrea auf meine erste (kleine) Bergtour. In Sattel bestiegen wir topmoderne, drehbare Gondeln und spazierten dann gemütlich und mit vielen Verschnaufpausen vom Mostelberg dem Panoramaweg entlang.

Ich in der Gondel - so gsehnd also d'Entli d'Welt: vo obe...

Frauchen's Bruder (vorne), Mythen (hinten)

Andrea (rechts), Frauchen (hinten links), ich (vorne links mit Schweinsohr)

Uff, isch das ä Hitz !!!

Es war ein herrlicher, wenn auch etwas heisser Tag und ich genoss die wunderschöne Berglandschaft in vollen Zügen.
Eigentlich wäre für heute auch wieder eine Wanderung geplant gewesen, die Frauchen aber angesichts der vorherrschenden Hitze kurzerhand durch Badespass in der Limmat ersetzte, und so marschierten wir am späten Nachmittag auf die nahe und wohlbekannte Werdinsel. Leider waren wir nicht die Einzigen mit dieser grandiosen Idee und so setzten wir uns zwischen all die wassersüchtigen, nach Abkühlung lechzenden Menschen.
Ich sag's Euch: da trifft sich Kreti und Pleti, es wird grilliert, gespielt, getobt, gelacht und es gibt jede Menge Hundekollegen, welche unermüdlich Steckli's aus der Limmat apportieren (isch mir eifach zblöd !). Für mich war die Situation in diesem Trubel völlig neu und ich sass gebannt und natürlich auf Frauchens oder Herrchens Tüchli inmitten des spannenden Treibens.
Nei ehrlich, d'Wiese chratzt und biisst mich am Büüchli...

Hey, Jürg, mir händ doch locker z'Zweite Platz uf Dim Tüechli ;-)

Schön kuschlig uf däm Badtuech...

Frauchen und Herrchen wagten sich dann ins kühle Nass und versuchten, mich zum Schwimmen zu animieren - naja, ich legte mich zumindest mal bäuchlings und an seichter Stelle auf den steinigen Untergrund...
Als plötzlich sehr starke Windböen die gemütliche Stimmung aufwirbelten und auf der gegenüberliegenden Seite ein Baum ächzend und rauschend auf den Limmatweg krachte, machten wir uns schleunigst und von dunklen Wolken begleitet auf den Heimweg.
Übrigens mache ich grosse Fortschritte in der Schule und Frauchen ist voller Zuversicht und Hoffnung, dass wir es doch noch schaffen, ins Agility-Team zu kommen :-)